Eine Ur-Nizzaer Spezialität. Als Snack oder Aperitif, mit den Fingern gegessen. Dazu ein Glas gut gekühlten Rosé.
Vorbereitung : 5 Minuten
Kochzeit : 7 Minuten
Sonstige Zeitfaktoren : Teig mindestens 30 Minuten ruhen lassen; Ofen gründlich vorheizen
Zutaten
für eine 40 cm-Soccaform ( für ein Kuchenblech -30 x 40 cm- ca. das Eineinhalbfache):
- 80 gr Kichererbsenmehl
- 1EL Olivenöl
- 1 gestrichenen TL Salz
- 175 ml kaltes Wasser (Wasserhahn- oder Kühlschrankkalt)
Und etwas Olivenöl für die Backform
Obwohl man die Socca manchmal auch außerhalb Nizzas, sogar im benachbarten Ligurien finden kann, ist sie doch ein so typisches Nizzaer Gericht, dass man oft den Spruch hört : ›élevé à la socca‹ – ›mit der Socca großgezogen‹, wenn man jemanden als vrai niçois / vraie niçoise, als echte(n) Nizzaer(in) beschreiben möchte.
Sie wird – kräftig gepfeffert und noch warm – zum Aperitif genossen und meist mit den Fingern gegessen. Dazu gibt es gut gekühlten Roséwein.
Traditionell wird sie in verzinnten Kupferpfannen in einem holzbefeuerten (Pizza-) Ofen gebacken. Für erste Gehversuche kann man sie aber auch im handelsüblichen Haushaltsbackofen (mit Grillfunktion) auf dem Backblech zubereiten – auch wenn die natürlich nicht an das Original herankommt. Wer dann süchtig wird, kann sich ja beim nächsten Nizzabesuch oder im Internet seine Original-Soccaform besorgen.
Tasten Sie sich an ihr bevorzugtes Rezept heran. Der TL Salz sollte z.B. tatsächlich gestrichen werden – nicht „Auge mal π“
Aber vielleicht ist ihr TL ein Idee bauchiger, als meiner – und schon ist es zu salzig.
Da mein Backbelch in der Mitte etwas tiefer ist, als am Rand, habe ich fast das Doppelte der o.g. Menge Teig gebraucht, um ein Backblech vollzubekommen. Also setzen Sie ruhig etwas mehr Teig an, bis Sie die richtige Menge für sich entdeckt haben – die Zutaten sind ja zum Glück sehr preiswert.
Zubereitung
Mehl, Salz und Öl vermischen und dann das Wasser schluckweise mit einem Schneebesen unterrühren (somit verhindert man zu starke Klumpenbildung). Der Teig soll eine flüssige Konsistenz bekommen (ungefähr wie die einer Vollmilch).
Hier sehen Sie drei Schritte: (1) feste Konsistenz, mit noch wenig Wasser – (2) geschmeidiger Teig – (3) Endresultat.
Nochmal kräftig mit dem Schneebesen durchschlagen und dann durch ein Sieb gegossen, damit eventuelle letzte Klümpchen ausgesiebt werden.
Je nach Beschaffenheit des Mehls und des Siebs kann es sein, dass der Teig zu dick ist und nicht von selbst durch das Sieb läuft. In diesem Fall rührt man mit einem Esslöffel o.ä. über den Siebboden und streicht am Schluss evtl. den dicken Teig mit dem Löffelrücken durch das Sieb. Dann das Sieb entfernen und den Teig nochmals kurz umrühren, bis er gleichmässig flüssig ist.
Teig eine halbe Stunde oder länger ruhen lassen (abgedeckt draussen stehen lassen – nicht im Kühlschrank).
(Ich hatte ihn Sonntags nach dem Frühstück angesetzt, dann den Topf abgedeckt und ca. erst 3 Stunden später die Socca zum Apéritif zubereitet)
Den Ofen mindestens dreißig Minuten lang auf Maximaltemperatur (Ober-/Unterhitze) aufheizen – meist schaffen Haushaltsöfen 275°
Einen circa ein Millimeter dicken Olivenölfilm in das heiße Backblech gießen. Blech wieder in den Ofen auf die oberste Schiene geben.
Wenn das Öl geradeso zu rauchen beginnt, den Teig in einer ca. 2-3 mm dicken Schicht eingießen. Das sollte relativ zügig geschehen, damit sich das Blech nicht allzu sehr abkühlt. Die Profis machen das mit einer Schöpfkelle, bei der sie genau wissen, wieviel Kellen Teig sie pro Form benötigen. Also testen Sie das bei der ersten Zubereitung einfach mit ihrem Teig und ihrem Kuchenblech, beziehungsweise ihrer persönlichen Soccaform.
Für mein Blech brauche ich – wie oben erwähnt – genau das 1 1/2 fache der o.g. Menge und giesse es dann in einem Zug auf das heisse und geölte Blech.
(Nach diesem Foto hatte ich das Blech noch kurz geschwenkt, damit sich der Teig gleichmässig verteilt)
Blech wieder in den Ofen geben, wieder ganz oben, aber so, dass man den Teig beobachten kann, ohne ständig die Ofentür öffnen und das Blech herausziehen zu müssen.
Nach ca. zwei Minuten auf die Grillfunktion umstellen. (Oder – falls ihre Grillschlange länger braucht, um rot zu glühen – den Grill bereits nach Schliessen der Tür zuschalten)
Sollten sich sehr große Blasen bilden, diese mit einem spitzen Küchenmesser zerstechen.
Die Socca braucht insgesamt ca. 5 – 7 Minuten Backzeit. Sie soll goldgelb gebräunt sein, gerne auch mit ersten Brandspuren. Idealzustand ist: Oberseite leicht knusprig, das Innere und die Unterseite weich, aber nicht mehr flüssig.
Anschließend die Socca in handliche, ca. 5 cm große Quadrate zerschneiden oder mit einem Spatel grob zerrupfen.
Sie wird mit den Fingern gegessen. Pfeffermühle zum individuellen Nachwürzen an den Tisch stellen.
Dazu gibt es knackig gekühlten Roséwein.