Keine Ratatouille gleicht einer anderen. Nicht nur die enthaltenen Gemüse weichen voneinander ab, auch die Zubereitung ist komplett unterschiedlich: Manche bevorzugen knackiges, nur kurz gegartes Gemüse, andere – wie ich – lieben den zartschmelzenden Zustand einer langsam gegarten Paprika oder Zucchini. Mein persönliches Rezept kommt sowohl bei deutschen, als auch bei französischen Freunden immer gut an. Da ich sie nach dem Anbraten der einzelnen Gemüse mindestens eine Stunde köcheln lasse, mache ich immer gleich einen großen Topf voll und friere den nicht sofort verbrauchten Rest portionsweise ein. Denn man kann sie nicht nur als klassische Beilage zu Lammfleisch servieren, sondern zusammen mit Hühnchenkeulen für ein ‚Huhn à la Provence‚ verwenden oder ganz einfach mit Penne oder Fusilli im Handumdrehen ein vegetarisches Nudelgericht auf den Tisch bringen. Eine Variation: Ratatouille mit Frischkäsecreme und Crumble.
Im Sommer essen wir die Ratatouille übrigens gerne auch kalt (Zimmertemperatur) als Beilage zu Grillfleisch.
Vorbereitung : 30 Minuten für Schneiden und Anbraten der Gemüse
Kochzeit : 1 – 1 1/2 Stunden (kocht von alleine; Sie brauchen also nicht daneben stehenbleiben)
Sonstige Zeitfaktoren : kann vorgekocht werden und bei Bedarf einfach aufwärmen
Zutaten :
Wenn Sie keinen großen, mindestens 6-Liter-Topf haben, dann nehmen Sie nur 2/3 der nachfolgend genannten Mengen, sonst wird es spätestens beim Umrühren schwierig.
3 Zwiebeln
4 – 6 Knoblauchzehen
4 EL Tomatenmark
150 ml Noilly Prat oder Weißwein
750 g Auberginen
750 g runde oder lange Zucchini
3 rote Paprika
3 gelbe Paprika
1.2 kg gewürfelte Tomaten
Herbes de Provence
250 ml Gemüsebrühe
Salz
Piment d’Espelette
(braunen) Zucker
normales Olivenöl (zum Anbraten)
feines Olivenöl (über das fertige Ratatouille geben)
eventuell 1/2 Bund frisches Basilikum
Zwiebeln schälen und würfeln (kann man auch mit dem Mixer klein häckseln, aber nicht zu Püree machen, sondern es sollen noch deutlich Würfel sein) und in einem großen Topf mit Olivenöl glasig dünsten.
Dann in der Mitte des Topfs eine freie Stelle schaffen, 1 EL Olivenöl erhitzen und das Tomatenmark darin anbraten. 1 gestrichenen TL Zucker zum Mark geben und unter verrühren mitbraten. Zwiebeln und Tomatenmark gut vermischen.
Noilly Prat/Wein dazu geben, einen evtl. Bratansatz am Topfboden durch schaben ablösen.
Topf zur Seite stellen.
In einer Pfanne mit heißem Olivenöl die Gemüse nach und nach rundherum anbraten bis sie deutliche Bratspuren aufweisen.
Die gebratenen Gemüsestücke dann jeweils in den Topf mit den Zwiebeln geben:
Auberginen in ca. 2 cm große Würfel geschnitten
Zucchini in knapp 1 cm dicke Scheiben (bei großen, runden Zucchini die Scheiben halbieren, evtl. vierteln, damit sie mundgerechte Stücke ergeben)
Paprika in 1 cm breite und 2-4 cm lange Streifen schneiden.
Beim Paprika braten kann am Schluss noch eine Prise Zucker darüber geben, der dann beim Braten in der Pfanne karamellisiert.
Den Knoblauch schälen und in grobe Stücke schneiden. In den Topf zu den Zwiebeln und Gemüsen geben.
Das Ganze mit ca. 20 Umdrehungen aus der Kräutermühle mit den Provencekräutern würzen (im Sommer kann man natürlich statt der getrockneten Kräuter auch frische verwenden, soweit vorhanden: 1 Zweig Rosmarin (Nadeln vom Stiel zupfen und fein hacken) und 1 EL frische Thymianblättchen. Je nach persönlichem Geschmack
Tomatenwürfel untermischen (im Winter lieber sonnengereifte Dosentomaten als frische aber geschmacklose Treibhaustomaten), Gemüsebrühe zugießen und mindestens 1 Stunde zugedeckt leicht köcheln lassen. Ab und zu umrühren und sich vergewissern, dass nichts am Topfboden anbrennt (mit dem Kochlöffel bis auf den Grund gehen und am Boden rumrühren)
Die Gar-Dauer hängt erstens vom Flüssigkeitsgehalt der Tomaten ab. Deshalb nach 1 Stunde kontrollieren: gut umrühren und sehen, ob noch genug Flüssigkeit vorhanden ist (vergleichen Sie es mit dem Titelfoto dieses Rezepts, so soll es am Schluss aussehen). Ist es noch zu flüssig, muss es noch weitergaren – eventuelle ohne Deckel, damit die Flüssigkeit verdampfen kann
Zweitens hängt es von Ihrem persönlichen Geschmack ab: mögen Sie die Gemüse weich, so dass sie im Mund richtig gehend schmelzen, braucht es eher 1 ½ Stunden (fehlt dafür noch Flüssigkeit, geben Sie einfach nochmal 100 ml Brühe zu.
Mögen Sie dagegen im Kern noch einen leichten Biss, dann genügt meist 1 Stunde – probieren Sie einfach (Achtung: heiß!)
Vor dem Servieren noch etwas Olivenöl über das Ratatouille träufeln. Eventuell frisches Basilikum, feingeschnitten, untermischen. Fleur de Sel und Piment d’Espelette zum individuellen Nachwürzen bereitstellen.